Post by Erika CieslaPost by Christoph MüllerPost by Erika CieslaDie Frage verstehe ich nicht, das ergibt keinen Sinn.
Probier's doch einfach mal. Versuche einfach mal z.B. über die
Schwerkraft zu diskutieren, OHNE den Begriff "Schwerkraft" (auch nicht in
anderen Sprachen oder Synonym) zu verwenden.
Warum sollte ich das tun?
Du solltest den Bezugstext nicht löschen. Dieser war:
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Aber im Gegensatz zur Religion geben wir zu, es nicht zu wissen, und
erfinden keine Dönekes.
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Erst, wenn du "Dönekes" (hier der Begriff "Schwerkraft") erfunden hast,
kannst du darüber auch mit Anderen reden.
Post by Erika CieslaOder ist das ein Siel?
Sollen die anderen dann Raten, daß die Schwerkraft gemeint ist?
Ohne den Begriff bleibt ihnen gar nichts Anderes übrig. Dabei sollte
aber doch gar nicht geraten werden, was gemeint war, sondern das
Phänomen besprochen werden. OHNE dieses erst lang und breit erklären zu
müssen.
Post by Erika CieslaPost by Christoph MüllerPost by Erika CieslaPost by Christoph MüllerSelbstverständlich erfindet die Wissenschaft Unbekannte!
Nein, das tut sie nicht.
Klar tut sie das. "Schwerkraft" ist z.B. sowas.
Nein, die haben wir nicht erfunden, die war schon da.
Es gibt noch reichlich weitere Naturerscheinungen, von denen wir noch
keinen blassen Dunst haben. Sie existieren seit ewigen Zeiten. Nur ist
halt noch kein Mensch drauf gekommen, was das nun wirklich im Detail
ist. Deshalb gibt es dafür auch noch keine Namen oder Beschreibungen.
Bis jetzt wird eben alles in den bekannten Formeln ausgedrückt und das,
was wir noch nicht kennen, taucht darin lediglich als "Unsicherheit" auf.
Post by Erika CieslaPost by Christoph MüllerBis jetzt kennt man nur die Wirkung. Als Ursache hat man bis jetzt
lediglich die Masse dingfest gemacht.
Und damit kann man rechnen.
m₁ × m₂
F = G ———————————
r²
Im irdischen Maßstab gilt das. Für Sterne und Planeten scheint diese
Formel auch noch zu stimmen. Aber wenn es um ganze Galaxien geht, fehlt
plötzlich 80% der Masse. Um diesen "Fehler" zu korrigieren, hat man
einfach mal "Dunkle Materie" erfunden/postuliert. Dann geht's auch
wieder mit den bekannten Formeln. Aber was dahinter steckt, weiß bis
heute kein Mensch. Die Suche nach der Dunklen Materie ist bis heute in
vollem Gange und keiner hat sie bisher gefunden.
Post by Erika CieslaDas ist das Newtonsche Gravitationsgesetz.
In seinem Geltungsbereich...
Post by Erika CieslaDiese Formel ist der Ausgangspunkt
einer Mathematik, mit der man schließlich ganze Planetenbahnen berechnen
kann, und noch so einiges mehr.
Mit der Rotation der Galaxien versagt diese Mathematik allerdings. Warum
auch immer. Gibt man einen wirklich dicken Batzen erfundene Materie
(Dunkle Materie) dazu, dann funktioniert's allerdings wieder.
Post by Erika CieslaPost by Christoph MüllerAber warum und wieso Masse? Was passiert denn da überhaupt?
Das weiß ich nicht. Und bevor ich es nicht weiß, erkläre ich es auch nicht.
Musst ja auch nicht erklären. Erfinde was. Z.B. den Begriff "Dunkle
Materie".
Post by Erika CieslaDarin unterscheide ich mich von einem Apologeten, der auch das unerklärliche
erklärt, – und der, wenn er gar nicht mehr weiter weiß, einen Gott aus dem
Ärmel zieht, und sagt: „DER hat’s gemacht!“
Ungefähr so, wie die Wissenschaftler heute sagen "die viel zu schnelle
Rotation der Galaxien hat die Dunkle Materie gemacht". Keiner weiß, was
das ist. Aber immerhin hat man schon mal einen Begriff dafür, der auch
noch in die Newtonschen Berechnungsverfahren passt.
Post by Erika CieslaPost by Christoph MüllerMathematik ist doch nur eine hoch komprimierte und streng logisch
aufgebaute Sprache, mit der man alles Mögliche beschreiben kann.
Irgendwer muss mal eine solche Formulierung erfunden haben, die recht
plausibel klang. Dabei setzte u.a. das Higgs-Teilchen voraus. Bis dieses
nicht gefunden war, gab es nur eine Behauptung, dass es das Teilchen -
nach diesem Modell - geben müsste. Andere Modelle kommen auch ohne
Higgs-Teilchen aus. Welche der vielen Modelle nun stimmen oder nicht,
müssen Experimente erst zeigen. Dafür wird teilweise wirklich enormer
Aufwand betrieben.
Im Prinzip richtig (sagt Radio Eriwan), aber Physiker erfinden das nicht, sie
forschen es.
ERST müssen sie erfinden und das in einer These formulieren. Dann gibt
es meistens welche, die der These keinen Glauben schenken. Sie stellen
gerne Antithesen auf, die ihrerseits auch erst erfunden werden müssen.
Im Idealfall wirft man These und Antithese zusammen und bekommt dann
eine sinnvolle Synthese. Dieser Prozess kann sich allerdings durchaus
auch über Jahrhunderte hinweg ziehen.
Post by Erika CieslaPost by Christoph MüllerHältst du sie für thumbe Roboter ohne jede eigene Intuition und Fantasie?
Fantasie haben sie selbstverständlich, und doch fantasieren sie nicht.
Fantasie ohne fantasieren - das muss man sich auf der Zuge zergehen
lassen... Wie soll das gehen?
Post by Erika CieslaKommen wir an dieser Stelle nochmal zur dunklen Materie.
Bei einem Sonnensystem ist es so, daß die Umlaufgeschwindigkeit von Planeten
abnimmt, wenn der Abstand zu Sonne zunimmt.
Grundsätzlich müßte dies auch für Galaxien gelten, will sagen, das Zentrum
muß schneller rotieren als die Peripherie. Dumm nur, das tun die nicht! Damit
die Berechnung mit der Realität korreliert muß man die Masse einer Galaxie
verzehnfachen, dann erst stimmt die Kalkulation mit der Realität überein.
Damit ist die Existenz von Dunkler Materie bewiesen!
Keineswegs. In den Naturwissenschaften gibt es nichts zu beweisen! Da
geht's um Erfahrung und um Wahrscheinlichkeiten. Der letzte Schrei der
Atomphysiker und theoretischen Physiker ist, dass es überhaupt keine
Materie gibt, sondern nur Felder, die sich makroskopisch so benehmen,
als wären sie Masse. Es gibt also noch reichlich Raum für Überraschungen
und Fantastereien, die es dann zu verifizieren gilt.
Post by Erika CieslaPost by Christoph MüllerAuch die Götter müssen sich der Plausibilität stellen. Thor wurde
abgeschafft und ist jetzt nur noch Geschichte im Lauf der
Menschheitsentwicklung. Jetzt erkläre du mal OHNE einen Gott, warum und
weshalb es überhaupt irgendwas gibt. Aber bitte plausibel.
Nein, das tu ich nicht.
Dieses Universums existiert seit 5,4×10⁻⁴⁴ Sekunden nach dem Urknall, will
sagen, der Urknall selbst ist schon nicht mehr Teil unseres Universums und
leistet unserer Forschung Widerstand. Und so lange ich darüber nichts weiß,
kann (und will) ich diese Frage nicht beantworten, – und bevor ich an dieser
Stellen den Großen Schöpfer als Universalplatzhalter einsetze gebe ich lieber
frank und frei zu, daß ich es nicht weiß.
Gott ist das, was man nicht weiß. Es gibt nur Zuschreibungen. Und weil
man Gott nicht weiß (dann wäre er keiner mehr), stehen die
Zuschreibungen auch immer wieder auf tönernen Füßen, die sich teilweise
sogar widersprechen können. "Gott liebt die Menschen". "Gott ist ein
grausamer Gott". ...
Post by Erika CieslaPost by Christoph MüllerPost by Erika CieslaPost by Christoph MüllerPost by Erika CieslaWir haben allenfalls nicht verstanden, was das Überleben der
Menschheit mit der Religion zu tun hat, weil es da gar nichts zu
verstehen gibt.
Kannst du verstehen, aus welchem Grund die Lebewesen einen
Selbsterhaltungstrieb haben?
Ja.
Das haben Atheisten aber auch, dafür bedarf es keiner Religion.
Auch Atheisten können religiöse Menschen sein.
Ja, aber dann sind sie keine Atheisten mehr.
Doch.
Post by Erika CieslaPost by Christoph MüllerDas sind sie insbesondere dann, wenn sie sich für das Überleben der
Menschheit einsetzen.
Das ist Unsinn, das geht auch ohne Religion.
Eben deshalb gibt es ja auch religiöse Atheisten. Man kann sich nun mal
auch ohne Religionsgemeinschaft dem Überleben der Menschheit widmen. Mit
solle es halt effektiver gehen. Wenn sich die Gemeinschaft einig ist.
Post by Erika CieslaUnd Womöglich geht das ohne
sogar besser, denn Apologeten sind bekanntlich rund um die Uhr damit
beschäftigt sich auf das Leben nach dem Tod vorzubereiten und haben für alles
andere nur ganz wenig Zeit. ;-)
Mit derart entrückten Menschen wird die Menschheit nicht überleben. Ihr
Verhalten geht an Religion vorbei. Egal, wie sie selbst das benennen wollen.
--
Servus
Christoph Müller
https://www.astrail.de